Verantwortung.NACHHALTIGKEIT

CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY

in der Logistik.

Angesichts komplexer Prozesse ist das Thema nachhaltige Logistik, bzw. Corporate Social Responsibility (CSR) gerade für KMU der Transport- und Logistikbranche herausfordernd. Als engagiertes, mittelständisches Unternehmen stellen wir uns dieser Aufgabe schon seit längerem.

Nachhaltigkeit ist mehr als CO2

Nachhaltige Logistik bezieht sich auf die unternehmerische Gesamtverantwortung, welche ökologische, soziale und die ökonomische Entwicklung des Unternehmens verantwortungsbewusst umsetzt. Unser Ziel bei Stenkamp ist es, die Umweltauswirkungen der Logistikaktivitäten zu minimieren, die sozialen Belange der Mitarbeitenden zu berücksichtigen und gleichzeitig wirtschaftlich effiziente und rentable Abläufe zu optimieren.

Strategie für noch mehr Nachhaltigkeit

Moderne Fahrzeuge, eine IT-gesteuerte Routenoptimierung und effiziente Prozesse sorgen für möglichst umweltschonende Transporte. Auch an unseren 3 Standorten reduzieren wir kontinuierlich unsere CO2-Emissionen: Unter anderem durch moderne Beleuchtung, durch eine eLadestation sowie durch eine Photovoltaikanlage in unserer Zentrale in Burlo. Auch für die Standorte in Duisburg und Vorde sind PV-Anlagen geplant.

Soziale Nachhaltigkeit wird bei uns tagtäglich gelebt: Seit mehr als vierzig Jahren sind wir Ausbildungsbetrieb und übernehmen viele Azubis in ein dauerhaftes Arbeitsverhältniss. Außerdem unterstützen wir Vereine und Initiativen rund um unsere Standorte und achten auf einen respektvollen Umgang miteinander, im Unternehmen sowie mit unseren Kunden:innen und Lieferanten. Neu ist aber, Nachhaltigkeit in der Logistik als strategisches Ziel unserer unternehmerischen Entwicklung einzusetzen.

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)

Bei der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie folgen wir dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex mit seinen 20 DNK-Kriterien und bereiten uns damit auch auf die europäischen Standards vor (European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Mit Unterstützung einer als DNK-Schulungspartner qualifizierten Beratungsagentur erarbeiten wir Wege zu mehr Sustainability und setzen diese parallel um.

Konzeptionell haben wir die Bestands- und die Wesentlichkeitsanalyse bereits erfolgreich umgesetzt. In einem nächsten Step befragen wir auch Kunden, Mitarbeiter und weitere Stakeholder, um die speziellen Bedürfnisse aller Beteiligten mit unseren definierten Handlungsfeldern in Einklang zu bringen und eine individuelle CSR-Strategie zu entwickeln.

Green Logistics – LIMBUA Praxisbeispiel

LIMBUA ist führender Anbieter von Bio Macadamia Nüssen. Zu den Kunden zählen namhafte Unternehmen aus dem europäischen Bio-Markt. Auf dem Weg vom Baum bis zum Kunden setzt der deutsch-kenianische Produzent auf die IFS-zertifizierte Lagerlogistik von Stenkamp in Borken-Burlo. Im Interview erklärt LIMBUAs Supply-Chain-Manager Mike Margiciok, wie die Macadamia-Logistik funktioniert und warum er von Stenkamp überrascht ist.

Was macht LIMBUA besonders?

„Das besondere an unserem Konzept ist, wir kaufen direkt bei den „Produzenten“- den Kleinbäuerinnen. Rund um den Mount Kenya produzieren über 7.000 Bio-zertifizierte Vertrags-Kleinbauern und Bäuerinnen die hochwertigen Nüsse der Sorte Macadamia Integrifolia. Unsere LIMBUA-Teams managen den Einkauf direkt vor Ort auf den Farmen und garantieren eine faire Bezahlung in Echtzeit. Die frischen Nüsse werden nach dem Einkauf in unseren modernen Produktionsanlagen von größtenteils Familienmitgliedern der Kleinbauern verarbeitet: sie werden gewaschen, schonend getrocknet und von Hand geknackt sowie verlesen. Dies sorgt für höchste Qualität – und schafft Einkommensmöglichkeiten für die Landbevölkerung. Inzwischen sind über 700 Mitarbeitende in den LIMBUA Produktionsstandorten angestellt. Ein Großteil davon bewusst Frauen und junge Menschen, vom Management bis hin zur Produktion, so dass ihnen Perspektiven und mehr Selbstermächtigung ermöglicht wird.“

Welche logistische Herausforderung steckt darin?

„Einfach gesagt, die 100%-ige Rückverfolgbarkeit. Dies garantieren wir, indem Qualitätskontrolle und Logistik vom Anbau an digital erfolgt. Kontrolle „from Farm to Fork“.

Wie funktioniert die Macadamia Logistik?

„Von Kenia aus werden die Nüsse containerweise nach Rotterdam verschifft, dort übernimmt Stenkamp die Transportcontainer und sorgt für den Weitertransport per Binnenschiff nach Emmerich. Von dort gelangen die TEU per LKW zum Zentral-Lager in Burlo, wo die Ware kontrolliert wird. Die Feinverteilung an den Handel wird effizient über IT-Schnittstellen gemanagt und je nach Kundenwunsch, ab einem Karton von 11,34 kg bis zu containerweise versendet.“


„Wir fühlen uns bei Stenkamp und hier in Borken-Burlo bestens aufgehoben“,
sagt LIMBUA Supply-Chain-Manager Mike Margiciok (links) im Gespräch
mit Thorsten Reßmann, einem der drei Stenkamp Geschäftsführer.


Damit sind wir thematisch bei Stenkamp in Deutschland angekommen, was zählt hier beim Weg zum Handel?

„Wir beliefern hauptsächlich europa- aber auch weltweit Bio-zertifizierte Händler, beispielsweise Rapunzel, Dr. Hauschka und naturmaus. Klar ist, ohne diese und viele andere Partner, mit denen wir gemeinsam gewachsen sind und ein wertvolles Netzwerk aufbauen konnten, würde LIMBUA nicht da stehen wo wir heute sind. Wir setzen auf gemeinsames Handeln, vom Handel über die Vermarktung bis hin zur Logistik. Dabei setzen wir auf Nachhaltigkeit, das bedeutet, nah bei den Menschen, kurze Transportwege und transparente, digitale Prozesse. Das können wir gemeinsam mit Stenkamp durchgängig von Rotterdam über Binnenschiffe nach Emmerich und von dort ins Lager nach Burlo umsetzen.

Wobei Sie dann von Stenkamp auch positiv überrascht waren.

„Ja, die schnelle und unkomplizierte Aufschaltung des Lagers in Burlo hat uns schon überrascht. Besonders die Bereitschaft auf unsere spezifischen Sonderwünsche einzugehen und diese pragmatisch und zügig umzusetzen hat uns erstaunt. Aber Stenkamp bietet alles, was ein großer LDL auch bietet, mit Warenkontrollen, Kommissionierung und Anbindung an unsere IT sind alle Voraussetzungen für die unverzichtbare Rückverfolgbarkeit gewährleistet.

Kurz zur Warenkontrolle, wie funktioniert diese?

„Stenkamp übernimmt für uns zunächst die Standardkontrollen wie Plomben- und Siegelprüfung, Sicht- sowie Vollständigkeitsprüfung und dergleichen. Zusätzlich werden zu sämtlichen Verkaufseinheiten die Traceability-Codes, MHD‘s und Chargen IT-gestützt erfasst und gegengeprüft. Das ist für uns außerordentlich wichtig für die durchgängige Rückverfolgung und Warensicherheit.“

Warum ist diese Servicequalität so wichtig?

„Bei der Gründung von LIMBUA war eines sofort klar: Wir setzen ganz auf Bio-Qualität und gehen keine Kompromisse ein, das gilt für die Produkte, umfasst aber auch die Logistik. Wir wollen und müssen sicherstellen, dass unsere Erzeugnisse von hoher Qualität sind und unsere Kunden sowie die Verbraucher ganz sicher sein können, dass diese aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammen und „sauber“ transportiert werden.

Aber wie behält man den Überblick bei rund 7.000 Kleinbauern, mit denen Sie in Kenia zusammenarbeiten?

„Moderne IT und Pioniergeist machen es möglich. Speziell für uns und unsere Bedürfnisse haben wir die Software BIOFANS entwickelt: Mit ihrer Hilfe können wir alle Bio-Macadamia-Produkte komplett zurückverfolgen. Vom Baum über die vier Produktionsanlagen vor Ort im ländlichen Kenia bis in die Logistikzentren in Mombasa, Rotterdam und hier in Burlo.

Unser Versprechen einer 100%-igen Rückverfolgbarkeit der Ware verlangt einen Logistikpartner, der die vom Anbau bis zur End-Lieferung anfallenden Daten in seine Kontroll-, Transport- und Lagerdaten integrieren und verarbeiten kann. In der Produktion erhält jede Kiste einen eigenen Barcode, in dieser Kiste wird gewaschen und getrocknet, wenn es dann an das Knacken und Selektieren der Nüsse geht, wird dieser Barcode vervielfältigt. Ich bin extrem zufrieden, wie toll die IT bei und mit Stenkamp klappt. Weil IT dort eben auch in Eigenregie gemanagt wird, das ermöglicht zum Beispiel eine deutlich schnellere und kostengünstigere Schnittstellenoptimierung.“

Der Lagerstandort selbst ist also nicht so wichtig?

„Seien wir ehrlich, bei der ersten Bewertung von Stenkamp haben wir den Lagerstandort Borken-Burlo zunächst kritisch gesehen. Aber unsere Ware ist eben nicht Same-Day. Vielmehr achten wir – allein aus Nachhaltigkeitsgründen – auf eine Location mit guter Anbindung. Wie sich herausgestellt hat, liegt Burlo zwar am Rand der Ballungszentren, was aber weniger Staus bedeutet.
Noch wichtiger sind das Commitment und das logistische Gesamtpaket, das stimmen muss! Die Lagergröße, die Ausstattung und – für uns wichtig – die Anbindung an die nachhaltige Binnenschifffahrt. Wichtigstes Kriterium aber bleibt, ich brauche das gute Gefühl, einen Logistikpartner auf Augenhöhe, mit schneller Response, mit stetigem Mitdenken und Mitmachen und gleichen Werten, also dem Blick auf nachhaltige Weiterentwicklung gefunden zu haben. Und da fühlen wir uns bei Stenkamp, hier in Burlo bestens aufgehoben.“

Der Begriff Nachhaltigkeit fällt immer wieder, ist das Thema für LIMBUA entscheidend?

„Ja, bei allen ökologischen, aber insbesondere auch allen sozialen Fragen. Der faire Umgang mit den Bauern, den Bio-Partnern, Kunden und zwischen uns und unserem Logistikdienstleister. Da gefällt uns die familiäre, ganz pragmatisch gelebte soziale Attitüde und das Engagement als Ausbildungsbetrieb bei Stenkamp besonders.“

Ausbildung, Bildung sind für Sie sehr wichtig?

„Ja, unbedingt. Zum Beispiel, bei der Frage, wie sich globale Wertschöpfungsketten nachhaltig gestalten lassen. Wir haben viele Lösungen entwickelt und teilen sie mit Schulen und Universitäten in Kenia. Über die LIMBUA Foundation bekommen Schüler, Studierende und Kleinbauern dort Zugang zu nachhaltiger Bildung. Anders herum schickt unsere Stiftung WELT:KLASSE Schulklassen aus Deutschland zu Lernaufenthalten in Schwellen- und Entwicklungsländer. In mehrwöchigen Lernaufenthalten unterstützen sie ökologische und soziale Projekte, um anschließend vor der Klasse von den Erfahrungen zu berichten. Mehr als 500 Jugendliche haben diese Chance bereits genutzt. Mehr nachhaltige Bildung ist für uns wirklich der entscheidende Faktor, damit auch kommende Generationen eine lebenswerte Zukunft haben.